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Top-Leserstimmen

Lesermeinungen zur Fleisch-MwSt., der Risikoausgleichsrücklage & DMK-Protesten

Welche Themen bewegen die top agrar-Community in dieser Woche? Wir haben eine Auswahl an Stimmen, Meinungen und Gedanken unserer Leserinnen und Leser für Sie gesammelt. Und was meinen Sie?

Lesezeit: 9 Minuten

Ein offenes, freundschaftliches und respektvolles Diskussionsklima liegt uns auch nach der Überarbeitung unseres Kommentarbereichs weiterhin am Herzen. Wir wollen Ihnen jederzeit die Möglichkeit geben, Ihre Meinung zu den Themen, die die Landwirtschaft bewegen, zu äußern. Dafür stellen wir Ihnen ab sofort wöchentlich eine Sammlung unserer Leserzuschriften zu verschiedenen Themen zusammen.

Sie möchten Ihre Gedanken ebenfalls mit uns teilen? Dann schreiben Sie uns gerne eine Mail mit dem Stichwort „Leserstimmen“ an: Hanna.Grieger@topagrar.com

Wir behalten uns vor, die Einsendungen gekürzt in diesem und ähnlichen Formaten zu veröffentlichen.

Zu: „Mehreinnahmen aus Fleisch-MwSt. müssen zu 100 % bei Tierhaltern ankommen!“

Hubertus Beringmeier ist nur dann für eine Tierwohl-Mehrwertsteuererhöhung bei Fleisch, wenn das Geld gesetzlich geregelt auch voll bei den umbauwilligen Landwirten ankommt. Das berichtete der WLV. Dazu äußern auch einige top agrar-Leser ihre Meinung:

Die Grünen werden die MwSt.-Einnahmen nicht für Tierhalter einsetzen

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

„Dass die Mehreinnahmen aus der höheren Besteuerung von Fleisch zu 100 % bei den umbauwilligen Landwirten ankommen werden, ist so gut wie ausgeschlossen. Özdemir und seine Grünen haben ja schon in die Wege geleitet, dass damit die Steuerbefreiung von Gemüse finanziert werden wird.

Am Ende wird der Einzelhandel das Gemüse mit Endpreisen wie bisher verkaufen und die gesparte Steuer als zusätzliche Marge einstecken. Beim Fleisch dagegen wird die Teuerung voll durchgereicht, oder gar noch eins drauf gesetzt. Der LEH hat die Ampel wieder gut für seine Interessen eingespannt.“ (Andreas Gerner)

 

Die Einnahmen gehen eh an Bund und Länder

„Wann kapieren WLV und top agrar endlich, dass es keine Zweckbindung der MwSt. geben kann, abgesehen davon, dass sich Bund und Länder die MwSt.-Einnahmen teilen und der Staat ohnehin kein Geld mehr hat?“ (Arnold Krämer)

Zu: „Hirschfelder: Politik diskutiert beim Tierwohl an der Bevölkerung vorbei“

Klimaschutz, Tierwohl, Nachhaltigkeit: Alles Themen, die erhebliche Teile der Bevölkerung wenig bis gar nicht interessieren, erklärt der Regensburger Kulturwissenschaftler Prof. Gunther Hirschfelder. Die Meinung unserer Leser:

An der Fleischtheke bleibt Tierwohl meist unbeachtet

„Ja Prof. Hirschfelder hat vollkommen recht. Das sieht man immer, wenn man selbst einmal im Supermarkt ist und nur mal 15 Minuten an der Fleisch Theke stehen bleibt und darauf achtet was die Leute alles an frischem Fleisch kaufen. Vielleicht einmal 2 bis 3 % fragen nach dem Tierwohl oder greifen direkt darauf zu. Der Rest kauft billig und egal woher.“ (Thorsten Holtmeier)

 

Die Verantwortlichen sollten das Verbraucherverhalten genauer betrachten

„Vielen Dank für diesen Artikel und ein Lob an Herrn Prof. Hirschfelder für die objektive Darstellung der Tatsachen. Es wäre wünschenswert wenn die Verantwortlichen aus ihrer Ideologieblase heraus auch mal die Situation und Bedürfnisse der „normalen“ Menschen wahrnehmen und einbeziehen würden.“ (Andreas Bahnmüller)

Zu: „Özdemir sieht wenig Chancen für Risikoausgleichsrücklage“

Bundesagrarminister Cem Özdemir räumte in Bezug auf den Agrardiesel gleich zwei Fehler der Ampelregierung ein. Große neue Ersatzmaßnahmen kann er jenseits einer möglichen Biokraftstofflösung aber auch nicht versprechen. Das sagen unsere Leser dazu:

Özdemir hat sechs weitere Fehler vergessen

„Zu Özdemir´s Aussage, die Ampel habe "2 Fehler gemacht" fallen mir reihenweise weitere ein:

Fehler 3: „Der zuständige Minister hat sein Wort gebrochen“: Herrn Özdemirs unmissverständliche Aussage war, er würde mit aller Kraft gegen die Streichungen kämpfen. "Mit aller Kraft" kann in Funktion des Ministers in letzter Konsequenz nur eines bedeuten: Das Ministerveto, wie es z.B. Frau Paus im letzten Jahr eingelegt hat, um die Kindergrundsicherung zu retten.

Fehler 4: Man hat Begründungen angeführt, die sich schon kurz darauf als erstunken und erlogen herausstellten, etwa das Haushaltsloch 2024. Wenn man daraufhin die Streichung aufschiebt und in 2024 erst im Laufe des Jahres und nur 40 % streicht, ist die Auswirkung für den 2024er Haushalt marginal. Der Grund war also nur vorgeschoben.

Fehler 5: Man hat es so dargestellt, als ermögliche der Aufschub den Landwirten, sich auf die Streichung einzustellen. Blödsinn!

Bis dahin kann so gut wie kein Traktor durch ein E-Modell ersetzt werden. Auch von Bio wieder zurück umzustellen, geht wegen Förderverträgen und Absatzverträgen nicht mal eben so. Die Kosten weiterzureichen ist nicht drin. Wir stehen in direkter Konkurrenz zu Betrieben allerlei Ländern, die diese extreme Steuerlast nicht zu tragen haben. Damit ist nicht Konkurrenz auf den Exportmärkten gemeint, sondern in den Regalen des deutschen LEH und in den Rezepten der deutschen Verarbeiter.

Fehler 6: Man ist extrem unfair vorgegangen. Von den Bereichen Schiffsdiesel/Schweröl, Hafendiesel, Kerosin, Erdöl oder Agrardiesel war letzterer bisher mit weitem Abstand am höchsten mit Energiesteuer belastet. Den Landwirten bricht dadurch effektiv mehr als ein Monatslohn weg. Derweil fliegen Airlines und Helikopter weiter, ohne einen Cent Energiesteuer zu zahlen.

Fehler 7: Statt echte Kompromisse zu machen hat man die Bauern mit leeren Versprechungen vertröstet. Etwa die Deckelung der Rückerstattung auf 10.000 l/Betrieb wäre ein möglicher  Kompromiss gewesen. Stattdessen versprach man großspurig Bürokratieabbau.

Fehler 8: Überhaupt hat man eine zentrale Zusage in die Tonne getreten. Als die Proteste zur DüV 2020 entbrannten und weit mehr Traktoren in Berlin waren, als im Januar 2024, sagte man den Landwirten: "Alles klar, wir haben verstanden. Ihr könnt heim fahren. In Zukunft arbeiten wir den Kurs der Landwirtschaft gemeinsam und auf Augenhöhe aus." Daraus entstanden Zukunftskommission Landwirtschaft und Borchert Kommission. Am Runden Tisch sollte erarbeitet werden, wie es weiter geht. Stattdessen passiert folgendes: Drei dreiste Knobler schließen sich nachts ein, schließen die betroffenen aus, schließen die Fachleute aus, schließen den zuständigen Minister aus und legen einfach mal so fest, dass man denen überproportional in die Tasche greift, die die regierenden Parteien ja sowieso nicht wählen.“ (Andreas Gerner)

 

Das „Wahlvolk“ wendet sich ab

„Es ist an Scheinheiligkeit nicht mehr zu überbieten, wie die Ampelregierung mit uns umgeht! Nach Mehrwertsteuererhöhung, zunächst für den Staatssäckel und nicht für das Tierwohl(!), folgt nun die Ernüchterung, der Versprechungen. Wer so mit den Bürgern uns Bauern umgeht, darf sich nicht wundern, dass sich das „Wahlvolk“ von der Ampel abwendet. Nicht nur ich denke so, die ganze Nation sieht das Elend auf sich zurollen.“ (Willy Toft)

Zu: „Image der Landwirtschaft: Zeitenwende im Meinungsbild“

Die politische Idee der Natur wird da am stärksten gewählt, wo man im Alltag am wenigsten mit ihr zu tun hat: in den Großstädten. Was die Bauernproteste über die Entfremdung zwischen Stadt und Land verraten, erklärt Autor und Kommunikationsexperte Andreas Möller in einem „Blick von Außen“. Dazu die Meinung eines top agrar-Lesers:

Landwirtschaft braucht Wertschätzung durch finanzielle Honorierung

„Ich warne davor, so zu tun, als hätten die Stadtbevölkerung oder die Grünen nur eine politische Idee von Natur, die lediglich auf Emotionen oder romantischen Sehnsüchten beruhen würde. Gerne möchte ich an dieser Stelle an den Gastkommentar von Herrn Prof. Dr. Lakner und Herrn Dr. Röder mit dem Titel "Der Verzicht auf Stilllegung kann zum Boomerang für die Landwirtschaft werden" von letzter Woche erinnern, in dem diese "politische Idee" von Natur mit vielen naturwissenschaftlichen Belegen untermauert wird.

Der Schutz der Biodiversität ist kein sinnstiftender Selbstzweck und auch kein Utopie-Projekt gestresster Großstädter, sondern ist elementarer Bestandteil der Wohlstandssicherung zukünftiger Generationen: Ein Insekt, das heute entdeckt wird, kann der Nützling von morgen sein. Ein Bakterium, das morgen entdeckt wird, kann ein Enzym bilden, das für die chemische Industrie von übermorgen wichtig wird. Und eine Pflanze, die übermorgen entdeckt wird, kann einen Wirkstoff gegen eine Krankheit enthalten, die morgen noch nicht heilbar und heute vielleicht noch nicht einmal bekannt ist. Die Natur steckt weiter voller Innovationen, die für uns Menschen nützlich sind.

Die Land- und Ernährungswirtschaft wird übrigens noch sehr wohl für ihre "primären" Leistungen, die Nahrungsmittelproduktion, honoriert und zwar über den Markt. Dass die anderen Themen (Klima- und Artenschutz, Tierwohl und andere gesellschaftliche Aufgaben) in der politischen Diskussion so einen großen Raum einnehmen, liegt daran, dass diese Leistungen bisher gar nicht oder zumindest nicht ausreichend alleine durch den Markt honoriert werden.

Ja, Landwirtschaft braucht mehr Wertschätzung. Aber diese Wertschätzung soll bitte durch die finanzielle Honorierung der "sekundären Aufgaben" mittels Steuergeld, gegenfinanziert durch die Einpreisung externalisierter Kosten, geschehen und nicht durch weniger ambitionierten Umweltschutz oder das Absenken von Auflagen. Der Schutz der Biodiversität stellt sicher, dass "die Natur" langfristig und nachhaltig wirtschaftlich genutzt werden kann im Interesse der gesamten Menschheit, egal ob auf dem Land lebend, in der Stadt wohnend oder noch ungeboren.“ (Philipp Dümig)

Zu: „Molkereimitarbeiter planen Protestaktion gegen Kündigung beim DMK“

In dieser Woche plante die Gewerkschaft bei der Aufsichtsratssitzung des Deutschen Milchkontors eine Protestaktion. Hintergrund: Die Molkerei will 150 Mitarbeiter entlassen. Das denken unsere Leser darüber:

Die DMK hat uns nie genug gezahlt

„Ich war über 20 Jahre Milchlieferant an das DMK. Zu keiner Zeit wurde der durchschnittliche Auszahlungspreis von Deutschland erreicht. Den Lieferanten wurden immer schöngerechnete Preise genannt. Es fehlte auch nie an Ausreden.

Zu den angekündigten Kündigungen: Das DMK hat immer schon eine um rund 50 % zu hohe Mitarbeiterzahl und kann daher den Lieferanten nicht genügend zahlen. Wenn jetzt 10 % der Milch wegfallen müssen doch mindestens 10 % der Mitarbeiter entlassen werden. Das ist doch logisch!“ (Franz-Josef Aussel)

 

Die DMK-Berechnungen passen vorne und hinten nicht

„Das DMK krankt seit Jahrzehnten an Altlasten. Dort werden pro Mitarbeiter kaum eine Million kg Milch verarbeitet, bei der Molkerei Ammerland sind es annähernd 2,5 Mio kg Milch pro Mitarbeiter. Bei 40.000 € (einfach mal angenommen) Gesamtlohnkosten pro Mitarbeiter entspricht das einem Unterschied von 3,0 bis 3,5 ct (!) pro Liter verarbeiteter Milch. Die Anzahl der Standorte wirkt sich ebenfalls negativ aus auf die Kostenstruktur.

In meinen Augen kann das nie und nimmer in einem globalen Markt kompensiert werden, auch nicht durch die breit gefächerte Produktpallette und daraus resultierend hier und da sicherlich auch eine höhere Wertschöpfung.

Und was soll besser werden, wenn man Gefahr läuft durch Kündigungen 10 % seiner Milchmenge zu verlieren, aber nur 2 % seiner Mitarbeiter freistellen möchte?

Es handelt sich um meine eigene Meinung, aber ich bin froh, dass unser Betrieb schon seit 2007 die Kurve gekriegt hat und seitdem zur Molkerei Ammerland liefert. Es war damals schon immer die Diskussion mit der Differenz im Milchpreis. Sie setzt sich bis heute fort, und das DMK wird diese auch nicht mehr los werden.“ (Renke Renken)

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