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LVM: Nach Corona sind die Pkw-Schäden zurück

Trotz einer hohen Inflation und hohen Ausgaben für Schadenregulierungen erzielte die LVM-Versicherung im vergangenen Jahr ein solides Ergebnis, das jedoch unter dem des Rekordjahres 2022 lag.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Inflation und die Immobilienkrise haben ihre Spuren in der Bilanz der LVM in Münster hinterlassen. Insbesondere die Ausgaben für Kfz-Schäden belasten das Gesamtergebnis, das nach dem Rekordjahr 2022 mit 216 Mio. € auf etwa 85 Mio. € im Jahr 2023 sank (nach Steuern). Insgesamt musste die LVM Schäden in Höhe von rund 2,3 Mrd. € für ihre Mitglieder begleichen, was einem Anstieg um etwa 16 % im Vergleich zu 2022 entspricht.

"Nach einer vergleichsweise ruhigen Phase während der Pandemie wird wieder vermehrt Auto gefahren, und die Schäden nehmen zu", sagte der Vorstandsvorsitzende der LVM, Dr. Mathias Kleuker, heute Morgen während einer Pressekonferenz in Münster. Die gestiegenen Reparatur- und Lohnkosten durch die Inflation verschärften zudem die Situation. Dieses Phänomen betreffe die gesamte Branche. Die Ausgaben aller Versicherer lagen deutschlandweit im Jahr 2023 mit rund 33 Mrd. € für Kfz-Schäden auf einem sehr hohen Niveau.

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Immobilienkrise belastet Ergebnis

Da die LVM einen Teil der Mitgliedsbeiträge in Immobilien investiert, machten sich auch die gestiegenen Zinsen und hohen Baukosten bemerkbar. Außerdem sinke die Nachfrage nach Gewerbeimmobilien, was letztendlich zu Abschreibungen für den Konzern führe und das Ergebnis schmälere. Dennoch zeigte sich Kleuker zufrieden: "Das vergangene Geschäftsjahr zeigt, dass wir auch in einem herausfordernden Umfeld mit unserer auf Sicherheit und Wachstum ausgerichteten Unternehmensstrategie sehr gut bestehen können", so sein Fazit.

Das positive Ergebnis der LVM ist auch auf ein Beitragsplus von 6,1 % zurückzuführen. Der Münsteraner Versicherer verzeichnete knapp 4,5 Mrd. € Einnahmen, während der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) einen Anstieg von 0,7 % verbuchte. Die Steigerung resultierte nicht nur aus höheren Beiträgen, sondern auch aus einem Zuwachs an Neuverträgen und Kunden.

Kleuker zeigte sich zuversichtlich, dass auch 2024 kein schlechtes Jahr für die LVM werde. Bereits im ersten Quartal seien die Einnahmen aus Beiträgen der Versicherten nochmals um 10,6 % im Vergleich zu 2023 gestiegen. Ob die Beiträge in diesem Jahr weiter erhöht werden müssten, stehe noch nicht fest. Man hoffe, den Zenit der gestiegenen Kosten erreicht zu haben.

Ruhiges Jahr für die Landwirtschaftssparte

Mit Blick auf die Landwirtschaftssparte der LVM sagte Kleuker: „2023 war ein sehr unauffälliges Jahr.“ Es habe keine hohen Schäden gegeben. Das sei aber auch der Tatsache geschuldet, dass die LVM keine Ernteausfälle versichere, die im vergangenen Jahr die Mitbewerber der Münsteraner gefordert hätten.

Der Strukturwandel in der Landwirtschaft geht laut Kleuker auch an der LVM nicht spurlos vorbei. So sinke die Zahl der versicherten Betriebe kontinuierlich und damit die Anzahl der Verträge. Allerdings steige auch gleichzeitig das Versicherungsvolumen der verbleibenden Höfe.

Mitarbeiter finden wird schwieriger

Das Wachstum der LVM macht sich auch auf personeller Ebene bemerkbar. Im Innendienst plant das Unternehmen für 2024 insgesamt 430 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzustellen, bedingt durch kontinuierlich steigende Kunden- und Vertragszahlen sowie altersbedingte Fluktuation. In den nächsten zehn Jahren werden jährlich im Schnitt 120 Mitarbeitende in den Ruhestand treten, deren Positionen sukzessive nachbesetzt werden sollen. Auch der Bedarf an neuen Kolleginnen und Kollegen in den LVM-Agenturen steigt stetig weiter. Allein für das Jahr 2024 plant die LVM rund 100 neue und nachzubesetzende Vertrauensleute sowie etwa 830 Agentur-Mitarbeitende.

Für die LVM, wie auch für andere Unternehmen, gestaltet sich die Rekrutierung von Mitarbeitenden zunehmend herausfordernd. Dies liege nicht an einem Mangel an qualifizierten Kandidaten, sondern vielmehr daran, dass den wenigen Bewerbern wegen der zunehmenden Überalterung der Gesellschaft eine Vielzahl von Möglichkeiten offenstehe. Der Wettbewerb um Talente sei intensiv. Aus diesem Grund hat die LVM nicht nur ihre Personalabteilung personell verstärkt, sondern auch ihre Bemühungen zur Anwerbung junger Mitarbeitender deutlich intensiviert. Zusätzlich setze das Unternehmen darauf, Arbeitsspitzen durch den Einsatz ehemaliger Mitarbeiter im Ruhestand zu bewältigen.

Die LVM in Zahlen

Die LVM mit Hauptsitz in Münster, Westfalen, verzeichnet etwa 3,8 Millionen Kunden mit 14,6 Millionen Verträgen. Für den lokalen Service sorgen rund 2.150 Agenturpartner mit etwa 5.300 Mitarbeitern. In der Unternehmenszentrale in Münster sind etwa 4.100 Angestellte beschäftigt. Die Versicherung bietet Produkte sowohl für Privat- als auch für Gewerbekunden an.

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