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Schmidts Ökostrategie: "Beifall allein reicht nicht"

Ein Kommentar von Anselm Richard, Chefredakteur beim Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben: "Mit einem Mal bekommt Christian Schmidt Applaus von allen Seiten. Für seine „Zukunftsstrategie Ökologischer Landbau“ spenden sogar manche Grünen-Politiker verhaltenen Beifall. Wie kommt das?

Lesezeit: 2 Minuten

Ein Kommentar von Anselm Richard, Chefredakteur beim Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben:


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"Mit einem Mal bekommt Christian Schmidt Applaus von allen Seiten. Für seine „Zukunftsstrategie Ökologischer Landbau“ spenden sogar manche Grünen-Politiker verhaltenen Beifall. Wie kommt das?


Ähnlich wie einst Renate Künast setzt der Minister aus Bayern jetzt eine Zielmarke von 20 % Ökolandbau in der Bundesrepublik – mittelfristig, wie er sagt. Helfen sollen auf dem Weg dorthin unter anderem mehr Geld aus dem Agrarhaushalt sowie verstärkter Einsatz bei der Ausbildung der Landwirte und bei der Information der Bevölkerung.


Tatsächlich verzeichnet der Biosektor einen Zuwachs bei Betrieben und Flächen. Der spielt sich aber regional sehr unterschiedlich ab. In Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen ist die Ökofläche von 2011 bis 2015 praktisch unverändert geblieben. In Rheinland-Pfalz, Baden- Württemberg und Hessen dagegen ist sie spürbar gewachsen – vor allem dort, wo die natürlichen Bedingungen für die Landwirtschaft nicht besonders günstig sind. Von extensiv zu bio ist der Weg oft kurz.


Ganz unterschiedlich haben sich auch die Betriebszweige entwickelt. Im Vergleich zu 2010 gab es 2015 zwar 8 % mehr Ökogetreidefläche, aber nur 1,5 % Zuwachs bei Ökogemüse. Und während sich bei Legehennen ein stabiler Aufwärtstrend zeigt, bleibt die Zahl der Mutterkühe im Biosegment unverändert. Die Schweinehalter taten sich lange extrem schwer. Besonders erfolgreich sind dafür seit einigen Jahren die Erzeuger von Biomilch: An ihnen ging die Krise vorbei. Aber die Biomolkereien überlegen sehr genau, wie viele zusätzliche Kuhhalter sie aufnehmen können und wollen. Das Marktvolumen ist begrenzt.


Sympathie und Unterstützung helfen, aber das Einkommen muss am Markt erwirtschaftet werden. Der zusätzliche Aufwand, die niedrigeren Natural­erträge, all das muss sich in den Erlösen widerspiegeln. Sonst wird Bio zur Sackgasse.


Politiker beklagen, dass Biolebensmittel importiert werden. Ja, in fernen Ländern ist Ökoware oft billiger zu haben als hier. Und was ein Biosiegel aus Südostasien wert ist, fragen sich offenbar nicht allzu viele Verbraucher.


Für die politisch gewünschten Umstellungen braucht es einen echten Nachfrageschub im Hochpreissegment. Nur dann hat der Ökolandbau die goldene Zukunft, die man ihm seit Jahren vorhersagt. Zu wünschen ist es allen, die schon heute Biobauern sind – oder jetzt umworben werden und umstellen wollen. Auch Ökolandwirtschaft ist letztlich Wirtschaft. Allein vom Beifall der Natur- und Umweltschutzverbände oder der Politik kann niemand leben."

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