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Bauernregeln weg, alles wieder gut?

"Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat ihre umstrittenen Bauernregeln eingestampft und sich bei den Landwirten entschuldigt. Das war notwendig und überfällig. Für die Branche darf das aber kein Anlass sein, sich zufrieden zurückzulehnen.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von Dr. Ludger Schulze Pals, Chefredakteur von top agrar, Vorwort der neuen Ausgabe 3/2017:



"Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat ihre umstrittenen Bauernregeln eingestampft und sich bei den Landwirten entschuldigt. Das war notwendig und überfällig. Für die Branche darf das aber kein Anlass sein, sich zufrieden zurückzulehnen. Selbst wenn die Kampagne vor allem für die Ministerin ein teurer und peinlicher Schuss in den Ofen ist, bleibt auch für die Landwirtschaft ein gewaltiger Imageschaden.


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Viele Bürger, die nichts mit der Landwirtschaft zu tun haben, finden an den platten Bauernregeln von Frau Hendricks nichts Verwerfliches. Möglicherweise werden viele insgeheim sogar denken: Wenn die Bauern darum ein so großes Geschrei machen, dann muss doch etwas im Argen liegen.


Dieser Eindruck verschärft sich noch, wenn der renommierte Göttinger Agrarwissenschaftler Prof. Spiller in

der FAZ einen provozierenden Kommentar veröffentlicht. Darin erweckt er den Eindruck, es gebe im größeren Stil Tierschutzverstöße, die aufgrund ineffektiver Kontroll- und Sanktionssysteme nicht entdeckt und bekämpft werden. Einen wissenschaftlichen Beleg liefert er dafür nicht – jedenfalls nicht zeitgleich.


Die beiden Vorfälle verwischen leider den positiven Eindruck, den die diesjährige Grüne Woche hinterlassen hat. „Die Diskussionen über Veränderungen und die Zukunft der Landwirtschaft haben sich versachlicht und sind lösungsorientierter geworden“, hat DBV-Präsident Joachim Rukwied nach der Messe zufrieden festgestellt. Das stimmt und es ist sehr wohltuend, dass sich die Tier- und Umweltschutzverbände aus der hitzigen Debatte über die Bauernregeln für ihre Verhältnisse weitgehend rausgehalten haben.


Vielleicht setzt hier ein neues Denken ein? So schreibt mir der Vertreter von Greenpeace bei der Abstimmung des „Blick von außen“ für diese Ausgabe: „Sie werden sich vermutlich über meinen moderaten Einstieg wundern. Ich möchte aber aufgrund der aktuell sehr hitzigen Stimmung kein Öl ins Feuer gießen und bin sowieso der Auffassung, dass man für viele Punkte letztendlich nur gemeinsam Lösungen finden wird.“ Für mich sind das ermutigende kleine Signale, auf denen man aufbauen kann. Damit aus dem seidenen Faden ein starkes Band wird, muss Vertrauen wachsen. Dafür braucht man Zeit und Geduld. Im Idealfall erkennen Bauern, Umwelt- und Tierschützer, dass sie gemeinsam bei der Politik und gegen den mächtigen Lebensmittelhandel mehr erreichen, als jeder für sich allein.


Die Bauern sind keine Bremser. Sie sind veränderungsbereit. Das zeigt das Papier „Veränderung gestalten“ des DBV und noch weitaus mutiger die „Offensive Nachhaltigkeit“ des Westfälisch-Lippischen Bauernverbands bzw. die zehn Thesen der DLG zur Landwirtschaft 2030 (s. Seite 36 der Ausgabe 3/2017).


Diese Vorschläge sind ein Signal an die Gesellschaft, dass die Landwirte ihre Probleme beherzt und offensiv angehen wollen. Sie belegen aber auch, dass es keine einfachen Lösungen gibt, sondern man heftig um den besten Weg ringen muss – innerhalb des Berufsstandes und mit den Bürgern. Aber bitte mit Ehrlichkeit, Anstand und Respekt – von allen Seiten (s. Seite 14, Ausgabe 3/2017).


„Hendricks hat Vertrauen zerstört. Die Bauern müssen trotzdem auf Politik und NGOs zugehen.“

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